Projekt eAuto – 2

Ich hab im Internetz recherchiert und bin im Kleinwagen-Segment geblieben. Einen neuen Wagen der Mittelklasse will ich mir nicht leisten. Früher war ich auch schon mal da, dann häuften sich Sprüche über Popels … aber ich stolpere über den eCorsa. Sieht frech aus, scheint gute Fahrleitungen zu haben und passt in die Preiskategorie.

Also eine Probefahrt vereinbart bei dem Händler vor Stadt. Nach reichlich Papierkram und etwa 100 Unterschriften, durfte ich dann fahren: Man hört nix, die Leistung kommt, das Dingen fährt nicht, sondern schwebt scheinbar daher. Platz ist in der Kiste und Höhe für den Sitzriesen ist auch dabei.

Und dann die Probefahrt durch die Stadt, über Land und Autobahn – macht wirklich Spaß der Kleine. Und dann – irgendwie zieht mich das an – bietet der benachbarte Porsche an der Ampel einen Sprint bis auf 55 km/h an. Ich hoffe, er weint nicht mehr ;-))

Die Überraschung kommt bei der Rückkehr, als ich den jungen Autohändler nach den Lademöglichkeiten für den Akku befrage. Im Internetz hatte ich mit einem Seitenblick die Formel „30 Minuten – 80%“ erhascht. „Nein, das gibt es bei Opel nicht !“, war die Auskunft des Mitarbeiters, der dabei allerdings nicht sonderlich versiert dreinschaute. „Opel lädt nur mit max 22 KW/h und benötigt für eine Vollladung 5-8 Stunden . Andere Hersteller haben allerdings eine solche Schnellladung.“ Von dieser fachkundigen Aussage beruhigt, aber demotiviert, fahre ich nach Hause und schau noch mal ins Internetz.

„IN 30 MINUTEN ZU 80% AUFLADEN“ findet sich dort so prominent, dass ich mich frage, warum ich das nicht präziser und nachhaltiger wahrgenommen hatte. Was solls, denke ich mir, ich werde nachfragen. Wenige Tage später ruft der freundliche Verkäufer an, um sich zu erkundigen, wie es denn nun mit meiner Kaufabsicht stünde. Ich äußere meine Zweifel und frage noch einmal nach der Schnellladung. Er wolle sich erkundigen, verbleiben wir.

Wenige Tage später kommt der nächste Rückruf. Er habe sich nun mit dem Werkstattleiter beraten, aber es bliebe dabei, bei höheren Ladekapazitäten würden die Akkus platzen; dass wisse man schließlich schon seit langen Zeiten… Mittlerweile bin ich nun auch etwas klüger, verweise erneut auf die Internetzseite des eCorsa und bitte darum, dass der Autoverkäufer sich bitte bei Opel direkt erkundigen möge und mich dann bitte noch einmal zurückrufen solle…
Natürlich gibt es keinen Rückruf – K2 meinte, ich sei vermutlich mal wieder unmöglich gewesen, aber ich glaube, ich war ganz ruhig…

Projekt eAuto

Im April 2021 war ich dann soweit. Das heißgeliebte Rennauto war ein Geldfresser, für den ich schon wieder Summen in die Werkstatt getragen hatte. Eigentlich schade, denn 2 Liter, mit knapp 150 PS und LPG haben viel Wumms und Spaß gemacht – der Spaß soll nun ein Ende haben.

Also bat ich um einen Termin bei dem deutschen Autokonzern, der schon mal bei Dieselabgasen etwas schummelte und wollte dort den UP besichtigen. Tolles Auto – mehr braucht mensch (wenn überhaupt) im Stadtverkehr eigentlich nicht! Und wie oft wollen schon Kühlschränke, Campingausrüstungen, Bären etc. transportiert werden? Allein die Mitteilung des freundlichen Autoverkäufers, dass Bestellungen nicht mehr angenommen werden, die Linie eingestellt werden soll und evtl. vielleicht ggf. im Herbst eine Last Edition rauskommen wird, macht Unlust. Ich lass mich dennoch mal auf die Interessentenliste setzen…

Zu Hause angekommen, übermannen mich Zweifel: Der bisherige Renner erzeugte bei vorausfahrenden Schnecken auf der Überholspur der Autobahn schon mal den Impuls, die Spur zu wechseln. Und der Umstieg auf so einen kleinen Karton auf Rädern, wird dann schon komisch werden – vielleicht keine gute Idee, das günstigste eAuto auf dem Markt zu wählen.

Ich schaue im Internetz nach Alternativen…